Was bisher geschah

Ein Überblick

Bild: pixabay.com

Liebe interessierte Barmenerinnen und Barmener,

zu Beginn des neuen Jahres möchten wir Ihnen einen zusammenfassenden Überblick geben, was in den letzten rund eineinhalb Jahren passiert ist und wo wir gerade derzeit stehen.

Naturschutzgebiet Overbach-Nord und Overbach-Ost

Wir, die Bürgerinitiative „Naturschutzgebiet Barmen“, hatten es uns zur Aufgabe gemacht, uns gegen die vorgesehene Herabstufung des Waldes Overbach-Nord und Overbach-Ost (rechts und links der unteren Seestraße) im Vorentwurf des „Landschaftsplanes Rur- und Indeaue“ des Naturschutzgebietes in ein Landschafts­schutzgebiet zu verhindern.

Bei der 1. Infoveranstaltung am 10. Juli 2020 haben wir unser Anliegen vorgestellt, um eine Transparenz, die von Seiten der Politik bis zu diesem Zeit­punkt nicht erfolgt war, herzustellen und damit verbundene Fragen zu erörtern. Die meisten Bürger*Innen unseres Dorfes hatten keinerlei Informationen und konnten somit bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung keinen Einspruch einlegen.

Die Resonanz war überraschend gut und hat uns gezeigt, wie vielen Bürger*Innen dieses Stück Wald wichtig ist und wie die aufgezeigten Gerüchte/Befürchtungen um eine eventuelle Bebauung regen Diskussionsstoff boten.

Nach Gesprächen im Jahr 2020 mit verschiedenen Vertretern der Umweltverbände (NABU, BUND, LNU u. a.), dem Bürgermeister Axel Fuchs, Lothar Gerhards (Ansprechpartner zum LP 2 beim Kreis Düren, Untere Naturschutzbehörde) und insbesondere mit Landrat Wolfgang Spelthahn wurde uns zugesichert, dass die Herabstufung nicht stattfinden werde und der Wald weiterhin als Naturschutzgebiet im neuen Landschaftsplan ausgewiesen werden solle. Das ist uns mir Ihrer/Eurer Unterstützung gut gelungen!

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Video zur 1. Infoveranstaltung „Die grüne Lunge Barmens erhalten“

Wäldchen „Alte Schule“ und Badesee

Auch das Anliegen von einigen Anwohnern*innen, was mit dem Wäldchen hinter der alten Schule passieren soll, wurde an uns herangetragen. Außerdem bereitete uns die Situation am Badestrand im Sommer 2020 große Sorgen, wo unkontrolliert Massen sich an den Badestrand und rund um den See verteilten und das Parken mit hohem Müllaufkommen bei den Anliegern Ärgernis aufkommen ließ. Abends und auch tagsüber fuhren Pkws bis zum Strand, Zeremonien mit Feuerwerkwurden veranstaltet und Müllberge hinterlassen. Die Schranke wurde mehrfach beschädigt, so dass es ungehindert möglich war bis zum See zu fahren. 

Wir hatten daher einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt und diesen dem Bürgermeister Axel Fuchs in einem 2. Gespräch am 17. Februar 2021 vorgestellt.

Die Aussage von Herrn Fuchs zum Wäldchen lautete, dass nicht vorgesehen sei, den Wald als Baugebiet zu verkaufen, da die Lärmbelästigungen, die vom Fußballplatz ausgingen, für Anwohner Probleme berei­ten würden.

Zu unseren vorgeschlagenen Maßnahmen (zum Beispiel verschließbare Schranke, Verbotsschilder, verstärkte Kontrollen mit Verteilen von Bußgeldern) dazu äußerte sich Herr Fuchs verhalten. Der Kreis mit der Unteren Umweltbehörde sollte mit in die Verantwortung genommen werden.

Aufgrund der Coronasituation kam es erst einmal nicht zu weiteren Gesprächen. Die Stadt hat dann im Laufe des Jahres einen abgetrennten Weg neben dem Badestrand eingerichtet, um Badende von Spaziergängern und Hunden zu trennen. Es wurde ein Durchfahrtsverbotsschild zum See, mehrere Schilder an verschiedenen Stellen mit Regeln zum Verhalten am See aufgestellt. Auch wurde mehrfach das Schloss der Schranke repariert, das jedoch immer wieder mutwillig zerstört wurde. 

Begrüßt haben wir das Buchen eines kostenlosen Online-Tickets am Badestrand mit Kontrolle durch Mitarbeitende des Ordnungsamtes bzw. einer Security-Firma. Rund um den See wurden Besucher*Innen durch die Ordnungskräfte angesprochen, die sich nicht ordnungsgemäß verhielten. 

Herr Schumacher, Dezernent II, Leiter des Haupt- und Personalamtes hat am 29. September 2021 eine Infover­anstaltung mit allen Beteiligten der Stadt Jülich, Naturschutzverbänden, Vertretern des Kreises Düren, Ortsvorsteher, Landschaftswart, Vertretern vom Angelsportverein, Jagdvertreter und Vertretern unserer Bürgerinitiative durchgeführt. Hier stellte Herr Schumacher die verschiedenen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation am See vor, die wir zum Teil in unserer Vorlage auch thematisiert hatten. Es war eine sehr angenehme und konstruktive Veranstaltung, Herr Schumacher hat die Vorschläge und Anregungen mit aufgenommen. Zusätzlich wurden als Vertreter des Kultur- und Verkehrsvereins Joachim Hecker und der LaNDT AG Thomas Muckenheim in den Kreis der Arbeitsgruppe aufgenommen.

Am 17. November 2021 fand das nächste Treffen im Sitzungssaal der Stadt Jülich statt mit der überarbeiteten Version des vorgenannten Maßnahmenkatalogs, Unter-Arbeitsgruppen wurden eingerichtet, die bis zur Beschlussfassung der politischen Gremien agieren sollen. Danach soll ein Maßnahmenplan erstellt und eine Steuerungsgruppe eingerichtet werden.

Visionen unserer Bürgerinitiative

Wir hoffen, Ihnen hiermit einen kleinen Überblick verschafft zu haben. Unsere Anliegen und die damit verbundenen Gespräche mit einzelnen Vertretern und Gremien werden weiterverfolgt und hoffentlich zu einem für alle Beteiligten zufriedenstellenden Ergebnis führen.

Die zurückliegende Überflutung in einigen Teilen unseres Dorfes und die damit verbundene Hilfsbereitschaft und tatkräftige Unterstützung vieler Bewohner*Innen war eine außerordentliche Erfahrung, die gezeigt hat, was alles geht. Sie zeigt uns auch, wie fragil die gefühlte Sicherheit sein kann. Es werden uns sicher noch einige Herausforderungen gestellt. Der harte Kern unserer Bürgerinitiative besteht aus:

Marita und Guido Boslar
Dominik Hemsing
Petra Jerrentrup
Joachim Kutscher
Jochen Lamer
Susanne Oppermann
Silke Pallaske
Klemens Schwarzer
Hilde Zeidler-Deters

Es sind regelmäßige Treffen geplant, im letzten Jahr unter anderem wegen Corona reduziert. Für das laufendeJahr sind wir zuversichtlich, uns weiter einzubringen und unter anderem über mögliche Projekte im Bereich des Naturschutzes zu beraten.

Unsere Gruppe ist offen, gerne unterrichten wir Sie über ein geplantes Treffen. Wenn Sie Interesse haben, uns tatkräftig zu unterstützen, schicken Sie uns eine Mail (naturbarmen@web.de) oder sprechen Sie uns persönlich an. Es gibt jetzt auch wieder von mehreren Seiten Aussagen, dass der Wald schon verkauft sei.

Wir wünschen Ihnen und uns allen ein gutes 2022 mit positiven Ergebnissen für die in unserem Dorf wertvollen Naturschutzgebiete und die Natur im Allgemeinen im gemeinsamen Austausch. Bleiben Sie gesund und munter!

Viele Grüße

Bürgerinitiative „Naturschutzgebiet Barmen“

i. A.

Hilde Zeidler-Deters                                Petra Jerrentrup

  • Auf Nachfrage beim Bürgermeister Axel Fuchs Ende letzten Jahres und diese Woche bei schriftlicher Nachfrage an den Dezernenten der Stadt Jülich Richard Schumacher, haben wir es jetzt schriftlich, dass der Wald nicht verkauft ist.

Wir bleiben achtsam!

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